Afghanistan

Afghanistan – eine Islamische Republik in Asien
Der Binnenstaat Afghanistan befindet sich an der Grenze zwischen Süd- und Zentralasien und hat insgesamt sechs Nachbarländer. Dabei handelt es sich um Pakistan, China, Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan und den Iran. Ungefähr 75% des afghanischen Staatsgebietes bestehen aus Gebirgszügen, die nicht gerade einfach zu erreichen sind.

Hochgebirge und Stauseen – das Landschaftsbild in Afghanistan
Hochgebirge prägen das Bild der Landschaft in Afghanistan. Über 90% der Landesfläche liegen mehr als 600 m über dem Meeresspiegel. Das größte und bekannteste Gebirge des Landes ist der Hindukusch, auch wenn die höchsten Gipfel im Nachbarland Pakistan zu finden sind. Die höchste Stelle Afghanistans erreicht man auf dem Berg Noshak, der mit einer Höhe von 7485 m der höchste afghanische Gipfel im Hindukusch ist. Der tiefste Punkt hingegen liegt an der turkmenischen Grenze und ist 285 m hoch.
In der Provinz Bamiyan befindet sich der erste Nationalpark des Landes, welcher mit Sicherheit eine der interessanten Sehenswürdigkeiten Afghanistans ist. Dabei handelt es sich um die aus sieben Gewässern bestehende Band-e-Amir-Seenkette, deren Aufstauung mit Hilfe von natürlichen Travertindämmen zustande gekommen ist.

Landwirtschaft in Afghanistan – Probleme und die daraus resultierenden Folgen
Eigentlich ist die Fläche Afghanistans nicht gerade günstig, was die landwirtschaftliche Nutzung angeht. Gerade mal 6% des Staatsgebietes können als Nutzfläche fungieren, und außerdem hängt dies noch in den meisten Fällen von der künstlichen Bewässerung ab. Trotzdem verdienen gut zwei Drittel der Einwohner des Landes ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft. Dürreperioden und weitere Naturkatastrophen gefährden die Erntezeiten. Ausgetrocknete Gewässer sind keine Seltenheit. Nahrungsmittelknappheit ist eine Folge dieser Erscheinungen.

Konservative Gesellschaft – Frauen in Afghanistan
Der Islam hat in zahlreichen Staaten Mitteleuropas den Ruf einer konservativen Glaubensrichtung. Im Bezug auf Afghanistan kann man diese Aussage sicher nicht ganz abstreiten. Vor allem die Rolle der Frauen in der Gesellschaft sorgt immer wieder für Gesprächsstoff. In Städten und großen Ortschaften allgemein sieht man kaum eine Frau ohne Burka in der Öffentlichkeit. Dabei handelt es sich um das Kleidungsstück, welches bei uns manchmal als Ganzschleier bezeichnet wird. In ländlichen Regionen ist die Burka ein Hindernis bei der Arbeit auf dem Feld. Deshalb wird diese Vorschrift in den Dörfern nicht ganz so eng gesehen. Ende der 1970-er Jahre regierten die Kommunisten in Afghanistan, wenn auch nur über einen kurzen Zeitraum. Mit der Unterstützung sowjetischer Truppen gelang es den Menschen, den Frauen in der damaligen Zeit zumindest auf dem Papier schulische Ausbildung, Selbständigkeit und Freiheit zu gewähren. Als Mitte der 1990-er Jahre die Taliban an die Macht kamen, setzten sie eine Burka-Pflicht für alle Frauen in Afghanistan durch. Zwar wurde dieses Gesetz im Jahr 2001 wieder abgeschafft, aber die Burka wird noch heute von der Mehrheit der Frauen getragen. Kaum eine Frau geht ohne männliche Begleitung in die Öffentlichkeit, weil das Risiko hinsichtlich eines Übergriffes zu groß ist. Darüber hinaus verboten die Taliban Mädchen und Frauen den Schulbesuch sowie die Ausübung einer Berufstätigkeit. Der Krieg machte unzählige Frauen zu Witwen, die im Anschluss betteln mussten um zu überlegen. Sie hatten keine andere Wahl.